In diesem Augenblick
steigen in meinem Innern viele Erinnerungen an die in München und Regensburg verbrachten
Jahre auf – Erinnerungen an Menschen und Ereignisse, die tiefe Spuren in mir hinterlassen
haben. Im Bewußtsein all dessen, was ich empfangen habe, bin ich hier vor allem, um
meine herzliche Dankbarkeit zum Ausdruck zu bringen, die ich allen gegenüber empfinde,
die zur Formung meiner Persönlichkeit beigetragen haben. Doch ich bin hier auch als
Nachfolger des Apostels Petrus, um die tiefen Bindungen zwischen dem Römischen Bischofssitz
und der Kirche in unserer Heimat erneut zu bekräftigen und zu bestätigen.
Es
sind Bindungen, die in ihrer jahrhundertelangen Geschichte stets lebendig erhalten
wurden durch die Treue zu den Werten des christlichen Glaubens, derer sich gerade
die bayerischen Lande besonders rühmen dürfen. ... Der heutige gesellschaftliche Kontext
ist in vieler Hinsicht verschieden von dem der Vergangenheit. Trotzdem denke ich,
daß uns alle die Hoffnung verbindet, die kommenden Generationen mögen dem geistigen
Erbe treu bleiben, das durch alle Krisen der Geschichte hindurch standgehalten hat.
... Mein Wunsch ist es, daß alle meine Landsleute in Bayern und in Deutschland insgesamt
sich aktiv an der Weitergabe der grundlegenden Werte des christlichen Glaubens an
die Bürger von morgen zu beteiligen. ... Darüber hinaus möchte ich nun einen sehr
herzlichen Gruß an alle Einwohner Bayerns und ganz Deutschlands richten. Dabei denke
ich nicht nur an die katholischen Gläubigen, denen mein Besuch in erster Linie gilt,
sondern auch an die Mitglieder der anderen Kirchen und kirchlichen Gemeinschaften,
besonders an die evangelischen und die orthodoxen Christen. Schließlich grüße ich
die Angehörigen anderer Religionen sowie auch alle Menschen guten Willens, denen der
Friede und die Ruhe des Landes ein Herzensanliegen sind. ... Allen Anwesenden ein
herzliches „Grüß Gott!“