Die Tschechische Republik hat den Prager Veitsdom offiziell an die katholische Kirche
zurückgegeben. Seit heute trage das Domkapitel die volle Verantwortung für die Kathedrale
auf der Prager Burg, teilte ein Sprecher der neuen tschechischen Regierung in Prag
mit. Um das Eigentum des Prager Wahrzeichens hatte es einen jahrelangen Rechtsstreit
gegeben. Letztinstanzlich entschied im Juni ein Berufungsgericht, trotz der Enteignung
in kommunistischer Zeit habe die katholische Kirche den Anspruch auf das gotische
Gotteshaus und die umliegenden Immobilien nie verloren. Die religionsfeindliche
kommunistische Partei hatte den Veitsdom in den 1950er Jahren in Staatsbesitz überführt.
Nach der Wende war das Gotteshaus zwar 1994 wieder gerichtlich der Kirche zugesprochen
worden. In weiteren Instanzen wurde das Urteil jedoch kassiert. Der Veitsdom liegt
in unmittelbarer Nähe des Hradschin-Palastes, in dem der tschechische Präsident residiert. (kna/rv
06.09.06 sk)