2006-09-06 13:23:15

D: "Profitiert nur bedingt"


Die katholische Kirche in Deutschland profitiert nach Einschätzung des Berliner Trendforschers und
Religionswissenschaftlers Norbert Bolz nur sehr bedingt von der Begeisterung für Papst Benedikt XVI. Der Papst fasziniere viele Menschen durch sein Charisma und verkörpere Vertrauen, sagte der Professor für Medientheorie heute in einem Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur in Düsseldorf. Er stehe
durch seine dogmatische Festigkeit für eine dauerhafte Orientierung. Was aber nach wie vor wenig überzeuge, sei der Alltag der beiden großen christlichen Kirchen.
Gerade auch nichtgläubige Menschen seien vom Papst fasziniert, weil er seine Botschaften klar und unabhängig vom Zeitgeist formuliere, sagte der Religionswissenschaftler. Nach Einschätzung Bolz bedeutet diese positive Bewertung des Papstes aber nicht, dass die Menschen in konkreten Einzelfragen kirchliche Lehrmeinungen akzeptieren.

Anders als Bolz glaubt der evangelische Landesbischof Johannes Friedrich aus Bayern auf positive Wirkungen des Papstbesuchs auf die Kirchen. Das hohe Medieninteresse komme Religion und Kirche insgesamt zugute, "also auch uns Protestanten", sagte Friedrich der Katholischen Nachrichten-Agentur in München. Friedrich will nach eigenen Worten bei Gelegenheit den Papst in Regensburg bitten, dass katholischerseits konfessionsverschiedene Ehepartner zur gemeinsamen Eucharistie zugelassen würden. "Ich bin zuversichtlich, dass Benedikt XVI., dem die Seelsorge - wie ich weiß - sehr am Herzen liegt, sich der Frage annehmen wird", sagte der Landesbischof.

(kna 06.09.06 sk)







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