Die Afrikanische Union (AU) will das Mandat für die Friedenstruppe in der sudanesischen
Unruheprovinz Darfur Ende des Monats beenden. Die sudanesische Regierung hatte zuvor
erklärt, sie werde die Anwesenheit der AU in Darfur nun doch länger dulden, wenn die
rund 7000 Mann starke Einheit nicht Teil einer UNO-Truppe würde. Noch am Samstag hatte
das Aussenministerium in Khartum dagegen die AU zum Verlassen des Landes aufgefordert.
Zugleich schickte die Regierung Truppen in den Norden Darfurs und startete eine Offensive
gegen die Rebellen.
Beobachter warnen unterdessen vor einer weiteren Zunahme
der Gewalt in der Krisenprovinz. Bei den anhaltenden Kämpfen in Darfur sind in den
vergangenen drei Jahren Zehntausende Menschen ums Leben gekommen, mehr als 2,5 Millionen
Einwohner befinden sich auf der Flucht. Der Darfur-Konflikt war im Februar 2003 ausgebrochen,
als nach dem Aufstand meist nicht arabischstämmiger Rebellen die Regierung Milizen
bewaffnete, um die Revolte niederzuschlagen. Den Milizen werden Vergewaltigungen,
Plünderungen und Mord vorgeworfen. Die AU versuchte seit geraumer Zeit, einen zwischen
Regierungstruppen und Rebellen ausgehandelten Waffenstillstand in der Region zu überwachen.
Die vom Sicherheitsrat der Vereinten Nationen geforderte Entsendung einer UNO-Truppe
lehnt die sudanesische Regierung indes ab. (agenturen 05.09.06 bp)