Eine Spirale der Gewalt drohe dem Land, sollten die Politiker nicht in der Lage sein,
die politischen Meinungsverschiedenheiten zu überwinden: Das befürchtet der Erzbischof
von Mexiko Stadt, Kardinal Roberto Nivera. In einer am Sonntag in der Kathedrale von
Mexiko verlesenen Botschaft forderte er dazu auf, „Brücken des Dialogs“ zu errichten.
Weiter geißelte der Kardinal die Korruption, die wirtschaftliche Ausbeutung der Armen
und den weit verbreiteten Egoismus, der den Blick auf die Armen verstelle. Heute
wird die endgültige Entscheidung der Wahlbehörde zum Ausgang des Urnengangs am 2.
Juli erwartet. Der Mitte-Rechts-Kandidat Felipe Calderon hatte mit einem knappen Vorsprung
von 0,59 Prozent die Wahl gewonnen. Es wird erwartet, dass dieses Ergebnis bestätigt
wird. Der unterlegene Gegner Manuel Lopez Obrador hat angekündigt, die Entscheidung
nicht anerkennen zu wollen und am Unabhängigkeitstag am 16 .September eine Volksversammlung
zu berufen, die einen „legitimen“ Präsidenten bestimmen soll. (rv 050906 mc)