In Assisi, der Stadt
des heiligen Franziskus, startet morgen eine interreligiöse Friedenskonferenz im Geist
der Gebetstreffen, die Johannes Paul II. dort abgehalten hat. Die Konferenz wird von
der römischen Basisgemeinschaft Sant Egidio organisiert; eingeladen sind Spitzenvertreter
christlicher Kirchen und verschiedener Religionen. Der französische Kardinal Paul
Poupard, Präfekt des päpstlichen Kulturrats, ist derzeit auch Haupt-Verantwortlicher
des Vatikans für das Gespräch mit anderen Religionen. Gegenüber Radio Vatikan meinte
Kardinal Poupard: "Nicht die Religionen liegen im Streit untereinander, sondern Menschen.
Und wenn sie religiöse Motive beanspruchen, widersprechen sie damit den Grundprinzipien
ihrer Religion. Jedes Verbrechen, das im Namen der Religion begangen wird, ist ein
Verbrechen gegen die Religion. Ich werde in Assisi die Worte von Papst Paul VI. vor
vierzig Jahren vor der UNO wiederholen; er sprach sie übrigens am Fest des heiligen
Franziskus aus, dieses Experten der Mitmenschlichkeit: Nie wieder die einen gegen
die anderen, sondern stattdessen die einen mit den anderen und für die anderen - damit
alle zusammen, Glaubende wie Nichtglaubende, diese Zivilisation der Liebe aufbauen,
die sich Paul VI. wie Johannes Paul II. und Benedikt XVI. gewünscht haben. Eine Zivilisation
der Liebe, zu der alle Religionen und Menschen guten Willens ihren spezifischen Beitrag
leisten sollen." (rv 03.09.06 sk)
Unser Audio-Angebot: die Worte von Kardinal
Poupard auf italienisch