Der Waffenstillstand
zwischen der Regierung und den Rebellen der Lord's Resistance Army (LRA) ist gestern
in Kraft getreten. Ein neuer wichtiger Erfolg nach dem Waffenstillstand zwischen Nord-
und Südsudan. An den langwierigen Friedensverhandlungen im südsudanesischen Juba war
ein internationales Vermittlerteam beteiligt, darunter auch christliche Friedensorganisationen.
Wir haben mit dem Afrika-Experten von Sant Egidio gesprochen, Mario Giro:
"Nach
20 Jahren Auseinandersetzungen und Dschungelkrieg ist dieses Abkommen jetzt ein entscheidender
Schritt. Das bilaterale Friedensabkommen lässt uns wirklich wieder hoffen, denn zum
ersten Mal gibt es jetzt eine Vereinbarung, die mit Hilfe eines Vermittlers zustande
gekommen ist, einer dritten Partei sozusagen, zu der auch Sant Egidio gehört, die
das Vertrauen der Kriegsgegner besitzt. Für uns war es schwierig, das Hochkommando
der LRA zum Verhandeln zu bewegen. Das bedeutete im Dschungel im Nordosten des Kongo
Kony und sein Hochkommando zu treffen. In jüngster Zeit, nach den Frieden zwischen
Nord- und Südsudan war die LRA aber auch sehr isoliert.“
Der Sant Egidio-Vermittler
ist zuversichtlich, dass das Abkommen bestand haben kann.
"Aber natürlich
braucht es Geduld. Für viele andere Friedensabkommen wie eben das zwischen Nord- und
Südsudan waren rund zwei Jahre harte Arbeit notwendig. In diesem Fall werden vielleicht
nicht gerade zwei Jahre ins Land ziehen, aber man muss sehr langsam vorgehen, Schritt
für Schritt, wenn man dauerhaft Frieden erreichen will."
Das Abkommen
sieht vor, dass sich die Rebellen binnen drei Wochen in zwei "Schutzgebiete" im Südsudan
zurückziehen sollen. Zudem sollen Hunderte Frauen und Kinder, die von den Rebellen
entführt wurden, in den nächsten Tagen freigelassen werden, hieß es weiter. Nach
UN-Schätzungen sind rund 100.000 Menschen getötet und mindestens 25.000 Kinder und
Jugendliche als Soldaten rekrutiert worden.