2006-08-26 14:17:22

Italien: Papst pilgert zum "Volto Santo"


RealAudioMP3 Weltpremiere für eine Reliquie. In sechs Tagen, am 1. September, besucht zum ersten Mal ein Papst das Dorf Manoppello in den italienischen Abbruzzen, um dort das so genannte „Volto Santo“, zu deutsch: Heiliges Antlitz, zu sehen. Dabei handelt es sich um einen feinen Schleier, der das Gesicht Jesu Christi zeigen soll. Die Tuchreliquie kam 1506 nach Manoppello und wird in der Kapuzinerkirche Santuario del Volto Santo in einer doppelseitig verglasten Monstranz ausgestellt. Der Kapuziner Bruder Emiliano über die Bedeutung des Besuchs von Papst Benedikt XVI. in Manoppello:

"Benedikt XVI. wird der erste Papst der Geschichte sein, der zu uns kommt. Das heißt, es handelt sich um eine Pilgerreise, so wie für die vielen Menschen, die uns besuchen, um nicht so sehr das Antlitz zu sehen, sondern von diesem Antlitz gesehen zu werden, das an den Auferstandenen erinnert.“

In seinem jüngsten Interview in Castel Gandolfo sagte der Papst gegenüber Radio Vatikan und mehreren deutschen Medien: Wir müssen den Gott mit einem menschlichen Antlitz wieder entdecken. Dabei kann die Reliquie von Manoppello helfen, glaubt Bruder Emiliano.

„Wir alle suchen einen mächtigen Gott, der die Probleme unseres Lebens löst. Doch im Volto Santo von Manoppello tritt uns ein zerbrechlicher Gott gegenüber, der gelitten hat, der Blut und Tränen vergossen hat, der Momente der Freude erlebt hat - wie jeder von uns. Es scheint merkwürdig: in unserem Zeitalter der Bilder zeigt sich der Herr durch ein Gesicht, durch ein Bild. Ein Bild, das nicht so sehr Antworten gibt als vielmehr Fragen in uns aufwirft, die unseren Glauben und unser Leben herausfordern.“
(rv 26.08.06 gs)








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