2006-08-25 16:32:31

Kongo: Gefahr ethnischer Auseinandersetzungen


RealAudioMP3 Die Vorbereitungen für die Stichwahl im Kongo sind angelaufen.
Nach Bekanntgabe der ersten Ergebnisse der Präsidentenwahl kam es zu Unruhen. Schießereien waren das traurige Ergebnis der ersten demokratischen Wahlen.
Präsident Joseph Kabila hatte beim ersten Wahlgang ebenso wie sein politischer Widersacher Jean-Pierre Bemba die absolute Mehrheit verfehlt, sich aber für die Stichwahl Ende Oktober qualifiziert. Zu den Schwierigkeiten dieses Wahldurchganges haben wir den Menschenrechtsprofessor Kalala Illunga Matthiesen vor Ort erreichen können:

"Wenn Sie sich das ganze Wahlergebnis ansehen: Man kann es ganz genau nach Regionen aufteilen und das zeigt, dass die politische Landschaft ethnisiert ist. Es darf nicht zu ethnischen Auseinandersetzungen kommen. Alle Leute, die Kiswahili sprechen, stehen hinter Kabila. Die meisten Menschen in Kinshasa hingegen wollen Bemba. Das bedeutet für die Politiker: Sie müssen achtgeben, dass sie keine ethnisch aufgeladenen Ausdrücke in der Öffentlichkeit benutzen. Sonst kann es zu Unruhen kommen.“

 
Matthiesen setzt große Hoffnungen auf die Bemühungen der Europäischen Union:

 
„Aber zum Glück gibt es die Truppe EUFOR der Europäischen Union. 2.000 Männer – das sind nicht genug, aber sie werden gemeinsam mit der UNO-Truppe dafür sorgen, dass sich die beiden Rivalen gut verhalten. Damit rechnen wir. Ich hoffe, dass es ruhig bleibt. In Kinshasa kam es in bestimmten Gegenden zu Plünderunsgversuchen. Ich hoffe, dass die Truppe der europäischen Union dabei sein kann, um dem Kongo zu helfen und Stabilität zu verleihen: für die Zukunft des Landes.“


Trotz der jüngsten Unruhen im Kongo wird eine Verlängerung des Mandats für die deutschen Soldaten laut Bundeskanzlerin Angela Merkel nicht nötig sein. Weihnachten könnten sie wieder zu Hause feiern.

 

 
 







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