2006-08-23 13:53:18

Schweden: Eine "Wasserkatastrophe" droht


RealAudioMP3 Duschen, Kochen oder eine Tasse Tee aufgießen - wir müssen uns keine Gedanken über Wasser machen. Wenn wir es brauchen, ist es da. Für 1,2 Milliarden Menschen in Afrika, Asien und Amerika ist der Zugang zu Wasser aber nicht gesichert. 1300 Fachleute aus 100 Staaten nehmen an der zur Zeit in Stockholm tagenden Weltwasserkonferenz teil und sprechen von einer sich anbahnenden „Wasserkatastrophe.Alice Aureli ist Mitarbeiterin des UNESCO-Wasserprogramms: Sie beklagt das Wegschauen der Industrienationen:
"Wir leben eigentlich eine Art Schizophrenie. In den reichen Ländern verschmutzen wir weiterhin das Wasser. Aber es wird sehr wenig gegen die Verschwendung dieser Ressource unternommen, was dazu führt, dass Wasser immer mehr fehlt. In den armen Ländern hingegen, wo es sowieso wenig Wasser gibt, wird noch in relativ primitiver Weise damit umgegangen. Daher gibt es einen Wassermangel, weil man nicht mit diesem Gut wirtschaften kann."
Bei den WTO-Verhandlungen über das GATS-Dienstleistungsabkommen hatten die Industriestaaten gefordert, den internationalen Wasserkonzernen den Zugang zu neuen Märkten in den Entwicklungsländern zu erleichtern.
Stellvertretend für die Schwellenländer fordert dagegen Evo Morales, der neu gewählte Präsident Boliviens: "Wasser darf nicht Gegenstand von Freihandelsverträgen oder von Verhandlungen im Rahmen der WTO sein. Aureli fordert dagegen auch von den Politikern der großen Industrienation, mehr Sensibilität.

„Die Ausgaben der Regierungen für die Wasserwirtschaft, für den Gebrauch, die Erforschung und auch die Ausbildung und Aufklärung über die Wasserquellen sind absolut lächerlich. Es fehlt offensichtlich der Wille, denn das Problem ist durchaus erkannt worden. Kein Politiker kann behaupten, er kenne die Probleme nicht. Das geht jetzt nicht mehr. Noch einmal: Die bereitgestellten Mittel sind absolut ungenügend.

(rv/domradio 230806 mc)








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