Deutschland: Tagung über Kirche in der DDR stellt Schuldfrage
Die „Union der Opferverbände Kommunistischer Gewaltherrschaft“. hat bei ihrer jüngsten
Tagung unterschiedliche Antworten auf die Frage gegeben, ob sich die evangelische
Kirche in der DDR durch ihr Selbstverständnis als „Kirche im Sozialismus“ und ihre
Beziehungen zum SED-Regime schuldig gemacht habe. Der ehemalige Bischof der Kirchenprovinz
Sachsen, Christoph Demke, betonte, ein Schuldbekenntnis werde man von ihm nicht hören.
Die kirchlichen Kontakte zu DDR-Oberen hätten dazu dienen sollen, das christliche
Zeugnis voran zu bringen und den Zugang etwa zu Krankenhäusern und Haftanstalten aufrecht
zu erhalten. Der Erfurter Theologe Erhart Neubert plädierte bei der Tagung in Berlin
für eine kritische Selbstreflektion der Kirchen im Blick auf die DDR-Vergangenheit.
Er verwies darauf, dass die Säkularisierung weiter Teile Mitteldeutschlands auch geschehen
sei, weil kirchlich gebundene Menschen in den 50er und 60er Jahren die DDR verlassen
hätten. (idea 14.08.06 bg)