Der Lebensschutzverein "Helfer für Gottes kostbare Kinder"
Es ist grausamer Alltag in Deutschland: 130.000 Kinder werden jährlich in Deutschland
abgetrieben! Und trotz Pflichtberatung und zahlreichen Hilfen für die betroffenen
Frauen wollen die Tötungszahlen einfach nicht abnehmen. Es gibt eine katholische Initiative,
die einen neuen Weg im Kampf für das Leben beschreitet: Den Verein „Helfer für Gottes
Kostbare Kinder e.V.“ Dieser Verein stellt das Gebet in den Mittelpunkt ihres Dienstes.
An 23 Orten in Deutschland finden Gebetsabende, sogenannte „Vigilien für das Leben“
statt, in denen für „Gottes kostbare Kinder“ gebetet wird. Pater Max Cappabianca hat
mit Wolfgang Hering gesprochen; er ist der Gründer und Präsident der deutschen Sektion.
„Wer sind die
kostbaren Kinder Gottes? Das sind natürlich einmal die ungeborenen Kinder um dessen
Schutz, dass sie überleben dürfen, wir beten: Aber das sind natürlich auch deren Mütter
und Väter, für die wir ebenso beten, damit sie ein Ja in ihrem Herzen zu ihrem Kind
finde. Aber mehr noch: Die kostbaren Kinder Gottes sind auch der Abtreibungsarzt und
sein Personal, denn auch sie sind Gottes geliebte kostbare Kinder. Und er hat eine
große Sehnsucht nach ihnen, dass sie eben nicht mehr mithelfen, dass die Tötung eines
ungeborenen Kindes die Lösung eines Problems darstelle.“
Gründer dieses
Apostolats ist der amerikanische Diözesanpriester Phillip Reilly. Hintergrund war
seine Erfahrung, dass bei allem Aktionismus im Kampf gegen die Abtreibung ein wesentliches
Element fehlte: Das Gebet! Mittlerweile ist die Bewegung auf allen fünf Kontinenten
aktiv, seit 1999 auch in Deutschland. Bekannt wurde der Verein durch die Gebetswachen
vor Abtreibungspraxen – wobei es anders als bei manchen militanten amerikanischen
Abtreibungsbewegungen – es gerade nicht um gewaltsame Durchsetzung des Rechts auf
Leben Ungeborener geht
„Wir bieten den Müttern, wenn sie zum OP kommen,
sozusagen „Hilfe in letzter Sekunde“ an. Freundlich, taktvoll, zurückhaltend. Manche
Mütter nehmen das Angebot an, und das hat dazu geführt, dass über 500 Babys seit Gründung
des Lebenszentrums in München davon gekommen sind.“
Aber nicht nur vorher
sind die Helfer für Gottes kostbare Kinder da:
„Aber wir sind auch
für die Frauen da, wenn sie wieder herauskommen. Manche schon weinend und gebrochen.
Manche wollen natürlich gar nichts von uns wissen, denen sagen wir dann wenigstens
noch ein freundliches Wort zum Abschied. Den wünschen wir alles Gute, Gott segne sie,
wir beten für sie oder so ähnlich. Und wir begleiten auch sofort die Frau nach der
Abtreibung, wenn sie spürt, ‚ O mein Gott, hier habe ich die falsche Entscheidung
getroffen’ – ohne Kritik, ohne Verurteilung, einfach da sein: Das ist uns ganz wichtig.“
Der
päpstliche Familienrat empfiehlt dieses Apostolat ausdrücklich als Mittel im Kampf
gegen die Abtreibung. Denn es geht um das Leben – inmitten einer Kultur des Todes,
so Wolfgang Hering: „Ich wünsche mir für Deutschland, dass wir unser
Kirche – und damit meine ich nicht nur die katholische Kirche, damit meine ich alle
Christen, dass sie wieder eine öffentliche Bekennerkirche werden, die wirklich hinausgeht:
Friedlich, mit den Waffen des Gebetes und des Fastens. So wie unser heiliger Vater
Benedikt XVI. zuletzt zu Lebensschützern sagte – sinngemäße Wiedergabe: Alles unternehmen,
aber niemals eine Person diskriminieren. Daran halten wir uns sehr strikt. Doch wünsche
ich mir, dass wir eine öffentliche Bekennerkirche wieder werden, denn sonst bringen
wir im Lebensschutz keinen Fuß auf den Boden und sonst sterben auch weiter in Deutschland
1000. Ungeborene pro Arbeitstag!“ (rv 110806 mc)