In Wien entsteht ein
Kardinal-König-Archiv. Neben Schriften und Akten wird es zahlreiche Gegenstände von
Reisen des Kardinals in andere Länder umfassen - "ein ganz großes Stück Zeitgeschichte",
so Königs ehemalige Sekretariatsleiterin Annemarie Fenzl, die seit dem Tod des Wiener
Alterzbischofs im Jahr 2004 an der Erstellung des Archivs arbeitet. Kardinal König
pflegte Verbindungen in die ganze Welt. Über die Besonderheit der Sammlung sagte Fenzl:
"Was deutlich wird, ist, dass Kardinal König wirklich ein Mensch war, der den
Dialog, das Gespräch mit allen Menschen versucht hat. Das war offenbar in ihm drin.
Schon als kleiner Bub haben ihn fremde Menschen fasziniert, die eine fremde Sprache
sprechen. Die Neugier auf das Fremde, auf den anderen Menschen... Es ist also ein
ungeheuer breites Spektrum, das da deutlich wird." Das Archiv werde frühestens
in fünf Jahren zugänglich sein. So lange dauert nach Fenzls Einschätzung die Aufarbeitung
und die Klärung der Fragen des Datenschutzes der im Archiv genannten Menschen. Kardinal
Franz König starb im März 2004 im Alter von 99 Jahren. (rv, 04.08.06 gs)