Schweiz: Die letzten Libanon-Flüchtlinge sind gelandet
Israels Militär hat heute erneut die Infrastruktur des Libanon ins Visier genommen:
Wichtige Brücken und Autobahnen wurden zerstört. Die Versorgung Beiruts steht vor
dem Zusammenbruch. Drittstaaten organisieren späte Evakuierungsflüge beispielsweise
über Zypern. So etwa auch die Schweiz. In sieben Spezialflügen hat die Regierung in
Bern knapp 700 Libanesen zu ihren Verwandten in die Schweiz und damit in Sicherheit
gebracht. Gestern Abend sind die letzten 18 Flüchtlinge angekommen. Der katholische
Diakon Claudio Cimaschi von der Ökumenischen Flughafenseelsorge Zürich-Kloten hat
die Menschen in Empfang genommen:
"Der stärkste Moment war jener Augenblick,
als die ankommenden Rückkehrer mit ihren Familien zusammentrafen. Da gab es Tränen,
irgendwie Erlösung, Freude, dass man wirklich an einem sicheren Ort ist. Es gab sogar
Beifall. Es gab aber natürlich auch Tränen des Schmerzes. Menschen, die zum Beispiel
ihr Leben lang nie im Ausland waren, sondern immer nur in ihrem Heimatland, haben
jetzt fremden Boden betreten. Sie wissen nicht, wie lange dieser Krieg dauert und
wann sie wieder zurückkehren dürfen.“
Menschen jeden Alters hat der Flughafenseelsorger
bei ihrer Ankunft begleitet:
„vom Baby, das auf der Flucht kurz vor der
Überfahrt auf der Fähre von Larnaca, Zypern geboren wurde, bis zu älteren Menschen;
zum Teil wurden Großmütter, Schwiegermütter, Schwiegerväter, die über 80 Jahre alt
sind, in die Schweiz geholt, weil im Libanon einfach keine Möglichkeit mehr besteht,
menschenwürdig zu leben.“