2006-08-02 12:00:13

Vatikan: Zehntausende Ministranten beim Papst


RealAudioMP3 Zehntausende von Ministranten aus ganz Europa haben heute auf dem Petersplatz in Festlaune an der Generalaudienz von Papst Benedikt XVI. teilgenommen. Ein Großteil der "Minis", etwa 35.000, waren aus dem deutschen Sprachraum gekommen. In seiner Ansprache sagte der Papst ihnen: "Liebe Ministranten, ich freue mich über diese Begegnung mit euch und begrüße euch alle ganz herzlich! Herrn Weihbischof Martin Gächter danke ich für die Worte, mit denen er in seiner Eigenschaft als Präsident des Coetus Internationalis Ministrantium diese Audienz eingeleitet hat. Ich begrüße auch Kardinal Christoph Schönborn und die zahlreichen Bischöfe und Priester aus Deutschland, Österreich, aus der Schweiz und aus Ungarn. Euch, liebe Ministranten, möchte ich heute eine Botschaft mitgeben, die euch in eurem Leben und in eurem Dienst in der Kirche begleiten möge. Ich greife dabei auf das Thema zurück, das ich in den Mittwochskatechesen der vergangenen Monate behandelt habe. Vielleicht wißt ihr, daß ich in den Generalaudienzen die Apostel vorgestellt habe. Ich habe bereits über Petrus, seinen Bruder Andreas, über Jakobus „den Älteren“, über den anderen Jakobus, genannt „der Jüngere“, und über Johannes gesprochen. In den nächsten Audienzen möchte ich die übrigen Apostel in den Blick nehmen.

Die Apostel waren „Freunde“ Jesu. Er selbst hat sie so genannt, als er beim Letzten Abendmahl zu ihnen sagte: „Ich nenne euch nicht mehr Knechte, sondern Freunde“ (vgl. Joh 15,15). Sie waren Apostel und Zeugen Christi, eben weil sie seine Freunde waren. Sie waren durch ein Band der Liebe vereint, das der Heilige Geist mit Leben erfüllte. Aus dieser Sicht möchte ich auch das Motto eurer Pilgerfahrt verstehen: „Spiritus vivificat“. Der Geist macht eure Beziehung zu Christus lebendig, er macht sie zu einer innigen, tiefen Freundschaft, die dem Leben eines jungen Menschen Sinn schenken und ihn zu einem mutigen Zeugen des Evangeliums machen kann. Wenn ich euch heute vor mir sehe, dann denke ich an die Apostel und höre die Stimme Jesu, der zu euch sagt: „Ich nenne euch nicht Knechte, sondern Freunde: bleibt in meiner Liebe, und ihr werdet reiche Frucht bringen“ (vgl. Joh 15.9.16). Hört auf diese Stimme! Hört sie mit großer Bereitschaft, auch dann wenn diese Stimme einige von euch ruft, ohne Vorbehalte den Weg des Priestertums zu beschreiten! Hört die Stimme des Herrn voll Vertrauen, worin auch immer eure Berufung bestehen mag, denn Christus möchte auch mit euch einen Freundschaftsbund schließen, so wie er es mit Simon, dem er den Namen Petrus gab, mit Andreas, Jakobus, Johannes und mit den übrigen Aposteln gemacht hat. Er hat euch sein Wort geschenkt und schenkt es euch weiter, damit ihr die Wahrheit erkennt und die Wahrheit euch frei macht (vgl. Joh 8,31-32). So könnt ihr seine Jünger und Apostel sein.
Liebe Freunde, in Wirklichkeit seid ihr schon jetzt Apostel Jesu! Wenn ihr an der heiligen Liturgie teilnehmt und euren Dienst am Altar leistet, legt ihr vor allen ein Zeugnis ab. Eure gesammelte Haltung, eure Frömmigkeit, die aus dem Herzen kommt und sich in äußeren Gesten zeigt, euer Gesang, eure liturgischen Antworten: all das ist Apostolat! Der Bund der Freundschaft mit Jesus hat seine Quelle und seinen Höhepunkt in der Eucharistie. Ihr seid Jesus in der Eucharistie sehr nahe, und sie ist das bedeutendste Zeichen seiner Freundschaft zu euch. Vergeßt das nicht; gewöhnt euch nicht an dieses Geschenk und laßt euch von einer so großen Nähe immer neu in Erstaunen versetzen! Wenn ihr mit Jesus vereint bleibt und seine Worte in euch bleiben, dann seid ihr wirklich seine Apostel und werdet in allen Bereichen eures Lebens Früchte des Guten und des Dienstes hervorbringen: in der Familie, in der Schule und in euerer Freizeit. Tragt die Liebe, die ihr in der Liturgie empfangt, zu allen Menschen, besonders wo ihr seht, daß es an Liebe fehlt; in der Kraft des Heiligen Geistes sollt ihr Jesus gerade dorthin bringen. So wird dieses Brot, das vor euren Augen am Altar gebrochen wird, geteilt und vermehrt, und wie damals die zwölf Apostel helft ihr Jesus heute dabei, das Brot des Lebens unter den Menschen unserer Zeit in ihren verschiedenen Lebenslagen auszuteilen."
(rv 02.08.07 sk)








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