Kardinal Johannes
Willebrands ist tot. Der frühere Leiter des päpstlichen Rates für die Einheit der
Christen starb im Alter von fast 97 Jahren im Franziskanerkloster Denekamp. Das Erzbistum
Utrecht gab jetzt den Tod des ältesten Kardinals der Kirche bekannt. Willebrands,
der aus Bovenkarspel im Bistum Haarlem kam, war einer der Pioniere bei der Annäherung
zwischen der katholischen und der orthodoxen Kirche. Priester seit 1934, engagierte
er sich in den Niederlanden schon früh für ökumenische Belange. 1960 machte ihn Papst
Johannes XXIII. zum Sekretär des neugegründeten Einheits-Sekretariats unter dem deutschen
Kardinal Augustin Bea. Während des Konzils arbeitete er an den Dokumenten zu Ökumene,
Religionsfreiheit und nichtchristlichen Religionen mit. Bischof wurde er 1964, Kardinal
und Präsident des päpstlichen Einheits-Sekretariats dann fünf Jahre später unter Paul
VI. Von 1975 bis 1983 war Willebrands auch Erzbischof von Utrecht, ohne aber seinen
römischen Einheits-Posten aufzugeben. Zeitweise amtierte er auch als Präsident der
niederländischen Bischofskonferenz und als Camerlengo des Kardinalskollegiums. Im
Dezember 1989 ging er in den Ruhestand. Kaum einer hat wie Willebrands die ökumenische
Arbeit der katholischen Kirche geprägt. (rv 02.08.07 sk)