2006-07-28 15:05:17

Asien: 1000 Jugendliche kommen nach Hong Kong


In Hong Kong beginnt heute das 4. Asiatische Weltjugendtreffen. Vom 28. Juli bis zum 5. August werden die Jugendlichen über das Thema „Jugend – die Hoffnung der asiatischen Familien“ diskutieren. Dieses Treffen wurde 1999 von der Jugendabteilung der asiatischen Bischofskonferenzen ins Leben gerufen. Wer noch die Bilder vom Weltjugendtreffen in Köln in Erinnerung hat, wird enttäuscht: Nach Köln kamen eine Million – in Hong Kong werden tausend Jugendliche erwartet. Wir haben mit Georg Evers gesprochen, er war 21 Jahre lang Asienreferent im Missionswissenschaftlichen Institut in Aachen.

Hongkong hat sieben Millionen Einwohner – knapp eine halbe Million Christen leben in der Stadt. Was macht das Treffen mit knapp tausend Jugendlichen dennoch so wichtig? Evers dazu

„Es ist ja eine Veranstaltung der Vereinigung asiatischer Bischofskonferenzen, die die lokalen kleinen asiatischen Minderheitenkirchen im Auge haben. Und da ist es sehr wichtig, dass Jugendliche sich treffen, dass sie die Gemeinsamkeit als Katholiken, als Christen in Asien ganz lebendig erfahren. Es ist zum Beispiel erstmalig aus Tadschikistan, einer dieser ganz kleinen zentralasiatischen Republiken, die sich nach der Asiensynode der Vereinigung asiatischer Bischöfe angeschlossen haben, da wird auch eine kleine Gruppe teilnehmen. Für so eine ganz kleine Kirche, die verloren in Asien ist, ist ein solches ein Treffen, dass auf gesamtasiatischer Ebene sehr wichtig. Das sie erfahren, sie sind nicht allein“

Das Thema lautet „Jugend – Hoffnung der asiatischen Familie“. Familie, das ist auf dem indischen Subkontinent ein sehr komplexes Thema. In Pakistan oder Bangladesh findet man hauptsächlich Großfamilien, während in Ostasien, in Japan oder Taiwan ,- Ein- und höchstens Zwei-Kind-Familien zu finden sind. Herr Evers erklärte uns: Allen Familienstrukturen ist dennoch gemeinsam, dass:

„Der Faktor Achtung vor dem Alter eine große Rolle spielt. Auch die Beziehung zu den Ahnen, sich also als Jugendlicher auch verantwortlich weiß. Im Familienverbund über Generationen hinweg in einer Verantwortung und in einer Linie zu stehen, die weiter geführt werden soll. Also es ist wesentlich anders als in Europa, wo sich der Jugendliche doch stärker individuell zeigt und seine eigene Welt aufbauen will. Asiatische Jugendliche fühlen sich doch immer noch sehr stark dem Familienverband verbunden und auch den Vorgaben, was Traditionen und Moralvorstellungen angeht. Auch im religiösen Bereich, da Religion immer noch eine sehr große Rolle spielt“

Ein Jugendlicher, der an dem Treffen teilnimmt ist der Franzose Thierry Magnan. Er hat das Treffen mitorganisiert – zwei Teilnehmern aus Bangladesh gewährt er Unterschlupf in seiner Wohnung. Thierry freut sich schon seit Monaten auf den asiatischen Weltjugendtag:

„Ich freue mich sehr viel, dass andere Leute aus Bangladesh und anderen Ländern kommen um sich zu treffen und über Katholizismus zu sprechen. Und ich freue mich auch, dass zwei Leute aus Bangladesh bei mir übernachten. Und wir können über Bangladesh, über Hongkong sprechen und auch über Gott“ (28.07.06. sis)








All the contents on this site are copyrighted ©.