2006-07-27 13:10:05

Vatikan: Forderung nach Frieden bleibt


RealAudioMP3 Der Heilige Stuhl bleibt bei seiner Forderung nach einem sofortigen Ende der Gewalt im Nahen Osten. Das sagte der "Außenminister“ des Heiligen Stuhls, Erzbischof Giovanni Lajolo, gegenüber Radio Vatikan. Der vatikanische Chefdiplomat nahm gestern als Beobachter an der Libanon-Konferenz in Rom teil. Lajolo kritisierte die Haltung von Ländern, die erst die Bedingungen für einen Waffenstillstand hergestellt sehen möchten.


„Die Probleme (im Nahen Osten) sind vielfältig und extrem komplex. Genau deshalb können sie nicht alle gleichzeitig angegangen werden. Man muss sich die Probleme einzeln vornehmen und dabei mit jenen anfangen, die sofort lösbar sind. Die Haltung jener Länder, die meinen, man müsse erst die Bedingungen dafür schaffen, dass ein Waffenstillstand auch hält, ist nur scheinbar realistisch. Denn solche Bedingungen können und müssen mit anderen Mitteln hergestellt werden als mit dem Mord an unschuldigen Menschen.“


Allgemein hatten Beobachter die Ergebnisse der Nahost-Friedenskonferenz als eher enttäuschend eingestuft. Auch Kardinalstaatssekretär Angelo Sodano reihte sich unter die Kritiker ein. Der Heilige Stuhl habe sich mehr erwartet, zitiert die Zeitung "Corriere della Sera“ den Kardinal. Außenminister Lajolo dagegen, der die dreiköpfige Beobachter-Delegation aus dem Vatikan angeführt hatte, bezeichnet die Ergebnisse der Konferenz als "schätzenswert“. Folgende Punkte waren für Lajolo positiv:


"Die Tatsache, dass Länder aus verschiedenen Erteilen, von Kanada bis Russland, daran teilnahmen; die Bitte um eine internationale Friedenstruppe unter UNO-Mandat; positiv ist auch die Verpflichtung der Teilnehmer – die nach dem eigentlichen Ende der Konferenz getroffen wurde –, sich nach dem Eingreifen der internationalen Gemeinschaft beständig über die Entwicklung im Libanon auszutauschen.“


Für problematisch hält Lajolo, dass „man sich darauf beschränkt hat, Israel zu Mäßigung bloß einzuladen“. Eine solche Aufforderung sei missverständlich, da doch der Schutz der Zivilbevölkerung "eine genaue und unabdingbare Pflicht" sei. Der Papst sei den Menschen im Konfliktgebiet nahe.


"Benedikt XVI. betet, und mit ihm die ganze Kirche, damit der Tag des Friedens heute noch und nicht erst morgen komme. Er betet zu Gott und ermahnt die verantwortlichen Politiker. Der Papst weint mit jeder Mutter, die um ihre Kinder weint, und mit jeder Person, die ihre Lieben betrauert. Eine sofortige Unterbrechung der Gewalt ist möglich: Deshalb ist sie unsere Pflicht.“
(rv 27.07.06 gs)








All the contents on this site are copyrighted ©.