2006-07-26 15:04:23

Italien: CEI, Lernen aus Fußballskandal


RealAudioMP3 Es ist keine inneritalienische Angelegenheit mehr und auch längst mehr als eine Diskussion in Sachen Fußball. Der Fußball-Skandal bewegt die Gemüter im Land des Weltmeisters. Gestern Abend sprach das Berufungsgericht im italienischen Manipulationsprozess nun erheblich mildere Urteile aus als erwartet. Demnach muss nur noch Rekordmeister Juventus Turin in die Zweite Liga absteigen, der AC Mailand, Lazio Rom und Florenz bleiben - mit einigem Punktabzug - erstklassig. Eine zweistündige Sondersendung im Staatsfernsehen kommentierte den Richterspruch.
Auch die Italienische Bischofskonferenz hatte sich merhmals zu Wort gemeldet. Am Tag nach dem Berufungsurteil sagt nun der Sportreferent der Bischöfe, Carlo Mazza, nach dem monatelangen Hin- und Her könne man nur für die Zukunft lernen:


"Man müsste unterscheiden zwischen dem Fußball, der zum Geschäft geworden ist, der – sagen wir – seine eigenen Regeln hat, und dem Fußball, der wie wir genau wissen und vor allem wir betonen, zum Wohl des Menschen und seiner Entwicklung beiträgt, der vor allem den Jugendlichen bei ihrer Persönlichkeitsbildung hilft, und der all diese erzieherischen, charakterbildenden und sozialen Werte vermittelt, die uns so am Herz liegen. Man muss von der Basis her neu beginnen. Die ist sauber und gesund und wirklich der Eckstein des italienischen Fußballs. Die muss man bewahren, in sie muss man investieren, damit dieser Fußball der Basis immer mehr gepflegt werden kann. Ich glaube, dass dieser ganze Skandal seine Wurzeln in der Übermacht der Fernsehrechte hat, was dann auch den Balanceakt der Börsenspekulationen und die Sponsorengelder betrifft."

Konzentration auf den Straßenfußball und die Jugendmannschaften wird für den Tifoso wohl auch lebensnotwendig. Denn der Saisonstart der Serie A wird damit wohl um mehrere Wochen verschoben werden müssen. Juventus Turin hat inzwischen gedroht, weiterhin in Berufung zu gehen, auch vor Zivilgerichte. "Juve zahlt zuviel für alle", sagte Präsident Giovanni Cobolli Gigli. Auch Florenz und Lazio kündigten Einspruch an.


(rv/pm 26.07.06 bp)







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