Libanon: Sodano "Die Kirche steht über den Konfliktpartnern"
Im Libanon gehen die
Kämpfe weiter. Zahlreiche Hisbollahkämpfer und zwei israelische Soldaten sollen nach
Medienberichten seit Montag getötet worden sein. Auch die diplomatische Bemühungen
laufen auf Hochtouren. Morgen findet in Rom eine internationalen Nahost-Konferenz,
an der UN-Generalsekretär Kofi Annan, Condoleezza Rice und weitere hochrangige Diplomaten
aus zahlreichen Ländern teilnehmen, darunter Deutschland, Russland und Großbritannien.
Staatssekretär Kardinal Angelo Sodano begrüßte in einem Interview gegenüber dem italienischen
Fernsehen die Initiative:
“Zunächst wünsche ich der Sitzung Erfolg und gratuliere
der italienischen Regierung, die diese Friedenskonferenz initiiert hat. Denn Rom hat
diese Berufung zum Frieden in der Welt. Der Heilige Stuhl versucht über den Parteien
zu stehen in der universellen Mission, die Menschheit zu einen. Der Weg zu einer zivilisierten
Gesellschaft führt heute nicht über den Krieg – es ist der Weg des Dialogs zwischen
den Seiten und der Weg des gegenseitigen Verstehens. Und so ist es auch heute. Wir
wünschen uns, dass dieses Treffen in Rom fruchtbar sei. Der Heilige Stuhl verfolgt
das Treffen sehr aufmerksam und steht in Verbindung mit verschiedenen Regierungen
in der Welt, um auch dazu beizutragen, damit dies Tragödie so schnell wie möglich
endet.“
Kofi Annan will sich am Mittwoch für einen Waffenstillstand zwischen
Israel und der Hisbollah einsetzen. Auch werde er die Entsendung einer internationalen
Truppe in den Südlibanon fordern, sagte Annan am Montag in New York. In Rom müsse
eine klare Strategie über das weitere Vorgehen entwickelt werden. Wörtlichs sagte
er: "Es ist wichtig, dass wir nicht mit leeren Händen auseinander gehen und wieder
einmal einen Strich durch die Hoffnungen derer machen, die in diesem Konflikt gefangen
sind."