Papst Benedikt XVI. hat Muslime und Juden zum gemeinsamen Gebet aufgerufen, um die
Feindseligkeiten im Nahen Osten zu beenden. Seine Einladung zu weltweiten Friedensgebeten
am Sonntag richte sich "an jeden, der beten kann und will" - insbesondere auch an
"Muslime und Juden", sagte der Papst heute gegenüber der katholischen Tageszeitung
"Avvenire".
Ob der Vatikan zu direkten politischen Maßnahmen im Konfliktgebiet
bereit sei? Dazu äußert sich der Papst jedoch zurückhaltend: "Wir greifen nicht in
die Politik ein, aber tun alles für den
Frieden", so zitierte die Zeitung den
Papst.
Viele viele Menschen möchten dem Aufruf des Papstes folgen und
den morgigen Sonntag im Zeichen der Buße und des Gebets für den Nahen Osten begehen.
Der Generalsekretär des Rates der Europäischen Bischofskonferenzen, Aldo Giordano,
sagte uns, in diesem weltweiten Gebet vereine sich die interreligiöse Solidarität:
"Es
scheint mir als forme sich eine große Welle, eine Netz in Europa: Viele Bischofskonferenzen
haben Briefe, Positionspapiere und Appelle, Wünschen, Bittschreiben versendet. Von
Italien, Frankreich, die Schweiz, Deutschland, Belgien oder England. Es sind viele
Bischöfe, die große Diözesen leiten und deshalb gehe ich davon aus, dass jede Gemeinde
in der katholischen Welt an diesem Sonntag im Gottesdienst für den Frieden beten wird.
In Europa kommt der ökumenische Aspekt hinzu: Man spürt, wie die orthodoxe Kirche
oder die Kirche Serbiens oder Griechenland ihre Anteilnahme vermittelt, dass sie auch
an diesem Gebet teilnehmen wird. Und auch die betroffenen Religionen – Juden und Muslime
– haben signalisiert, dass sie sich im Gebet vereinen möchten.“