Die chinesische Regierung will in Zukunft angeblich keine illegalen Bischofsweihen
mehr vornehmen. Das sagte nach Angaben der Agentur asia-news der Weihbischof von Hongkong,
John Tong Hon, bei einer internationalen Kirchentagung nahe der südkoreanischen
Hauptstadt Seoul. Sein Eindruck: Die kommunistische Regierung möchte den Dialog mit
dem Heiligen Stuhl fortsetzen.
Es seien bereits Annäherungen zwischen offizieller,
also regimetreuer, und inoffizieller, also romtreuer katholischer Kirche zu spüren,
so der Hongkonger Weihbischof John Tong Hon, der jedoch nicht zuviel Optimismus walten
lassen möchte. Beim Thema Bischofsweihen und der Beziehung zum Vatikan sei die chinesische
Regierung "nicht ganz ehrlich". Der Besuch der vatikanischen Delegation in Peking
vor etwa einem Monat habe gezeigt, dass es sich um eine "recht oberflächliche Annäherung"
handele. Andererseits hätten die von Peking durchgeführten Bischofsweihen im Mai die
Beziehung zwischen China und dem Heiligen Stuhl derart strapaziert, dass der Besuch
aus Rom als „freundschaftliche Geste“ dennoch ein Schritt nach vorne gewesen sei.
Dem kann Honkongs Bischof, Kardinal Joseph Zen Ze-kiun, nur beipflichten: Das Treffen
habe die beiderseitige Bereitschaft verdeutlicht, trotz der Krise an den bilateralen
Beziehungen festzuhalten. (asianews 21.07.06 sis)