Israel:Pilger können ohne Angst nach Jerusalem reisen
Wie man sich die Lage im „Heiligen Land“ vorstellen muss, das berichtete uns Markus
Bugnyar vom Österreichischen Hospiz in Jerusalem. Das Hospiz befindet sich in der
Jerusalemer Altstadt und dient der Unterbringung, Beherbergung und Begleitung von
Pilgern, meist aus dem deutschsprachigen Raum. In Moment sind circa 45 Menschen im
Haus, so Bugnyar, und niemand habe Anstalten gemacht, das Land zu verlassen oder den
Urlaub abzubrechen. Wenn Pilger in diesen Tagen anrufen und nachfragen, ob eine
Reise nach Jerusalem ratsam sei oder nicht, dann antwortet er: „Ich würde ihnen
dazu raten zu kommen, weil gerade hier in Jerusalem von den unmittelbaren Kampfhandlungen
nichts zu sehen ist. Von einem Besuch in Jerusalem abzuraten unter den jetzigen Vorzeichen
ist aus unserer Perspektive nicht nötig. Jerusalem kann besucht werden, und auch alles
was südlich davon liegt – man kann auch nach Bethlehem fahren. Die Checkpoints Richtung
der Palästinensergebiete in Bethlehem sind unvermindert 24 Stunden auf. Also in diesem
Sinne gibt es keine Probleme hier vor Ort zu befürchten“ Die Menschen in Jerusalem
bekommen wenig von dem ganzen Konflikt mit, so Bugnyar. Natürlich seien die Angriffe
Thema, natürlich sei eine gewisse Anspannung zu spüren. Allerdings habe in Jerusalem
niemand Angst vor Raketenangriffen, sondern: „Unsere Sorge geht eher in die
Richtung, dass vermutlich im befindliche extremistische Gruppe von Seiten palästinensischer
Organisationen die Situation nutzen könnten für ein Selbstmordattentat, das – wenn
es zu so etwas käme, natürlich in Westjerusalem stattfinden würde. Das ist natürlich
unsere Sorge. Aber nicht, dass wir unmittelbar in die kriegerischen Auseinandersetzungen
involviert werden könnten“ (rv 20.07.06 sis)