Indonesien: Panik größtes Problem nach neuer Flutwelle
Papst Benedikt XVI. hat den Betroffenen der neuen Flutwelle in Indonesien seine Solidarität
ausgesprochen. Er bete für die Tsunami-Opfer auf Java. Er sei tief betrübt über die
tragischen Folgen der Naturkatastrophe, heißt es in einem vom Vatikan veröffentlichten
Telegramm an die kirchlichen und zivilen Autoritäten der indonesischen Insel. Gerüchte
über eine neue Riesenwelle haben Tausende Menschen zur Flucht in die Berge geführt.
Mittlerweile habe sich die Lage im Krisengebiet um Pangandaran aber beruhigt, teilten
die Malteser mit. Mit rund fünfhundert Toten ist die Opferzahl 18 Monate nach dem
großen Tsunami wesentlich geringer, doch unter einem Teil der Betroffenen machte sich
dennoch große Angst breit, erklärt der Indonesien-Länderbeauftragte des bischöflichen
Hilfswerks Misereor, Henry Schürmann-Zeggel. "Panik ist das größere Problem als
die eigentlichen Schäden dort, wo wir Partner haben. Wir haben Partner in der Stadt
Cilacap. Insbesondere die, einer der am meisten betroffenen Städte waren aber, wo
es nicht so viele Tote gegeben hat. Die Information, die ich auch habe von Vororts-Zeugen,
dass die Leute gleich gestern schon, nur ein Tag nach dieser neuen Flutwelle daran
gegangen sind aufzuräumen. Das ist ein Zeichen dafür, dass sie sich auch nicht all
zu sehr in ihrem Lebensalltag stören lassen. Die Schulen waren gestern zum Beispiel
in Cilacap sofort wieder auf. Die Fischermärkte, soweit sie nicht betroffen waren,
haben versucht wieder Fisch zu verkaufen. Man hat versucht so schnell wie möglich
zur Normalität zurückzugehen, um sich gar nicht erst in irgendeine Lethargie oder
Hilfsabhängigkeit zu begeben." (rv, pm 19.07.06 bg)