Das deutsche Kontingent
im Kongo ist fast komplett. In den nächsten Tagen starten nach Auskunft der Bundeswehr
nur noch einzelne Soldaten und Versorgungsflüge in das afrikanische Land. An dem Einsatz
sind insgesamt rund 2.000 Soldaten aus 17 EU-Staaten beteiligt, davon sind 780 deutsche
Soldaten. Sie sollen dabei helfen, die Wahlen im Kongo am 30. Juli abzusichern. Die
ersten seit mehr als 40 Jahren. Der Einsatz ist international in der Kritik. Doch
der Erzbischof von Bukawu, Francois-Xavier Maroy, glaubt an einen Erfolg:
"Die
Kongolesen sind eigentlich friedlich. Deswegen kann die Demokratische Republik Kongo
demokratisch werden. Vorausgesetzt, dass sich andere Länder nicht mehr in die Politik
einmischen, dass der Waffenhandel gestoppt wird, dass der Kongo nicht mehr der große
Markt für die Waffenexporteure aus aller Welt ist. Dann glauben wir, dass der Kongo
ein demokratisches Land sein kann, das mit den anderen Demokratien der Welt gut zusammenarbeitet.
Daran glaube ich."
Das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR hat anhaltende Gewalt
in Teilen der Demokratischen Republik Kongo beklagt. Vor allem in den östlichen Provinzen
- dort liegt auch Bukawu - seien Zivilisten weiterhin Opfer von massiven Menschenrechtsverletzungen
durch bewaffnete Gruppen. Vergewaltigungen, Vertreibungen, Plünderungen seien an der
Tagesordnung. Viel zu tun - für Soldaten, Hilfswerke und die Kirche. Erzbischof Maroy:
"Unsere
erste Aufgabe ist natürlich das Gebet. Das ist auch unsere wirksamste Kraft. Außerdem
haben wir in der Wählervorbereitung sehr viel gearbeitet, einmal für die Wähler, aber
auch die Kandidaten haben wir für die Wahlen sensibilisiert, dass jeder sich seiner
Verantwortung bewusst ist und nach den Wahlen entsprechend arbeitet. Als Christen
glauben wir, dass wir alle Kinder desselben Vaters sind und deswegen auch zusammenarbeiten
sollten, einen neuen Kongo aufzubauen mit neuen Menschen. Einen neuen Kongo, der lebenswert
ist und in dem es schön ist, zu leben.“