Die Beisetzungsfeierlichkeiten
für Papst Johannes Paul II. und das Konklave zur Wahl Benedikts des XVI. haben den
Heiligen Stuhl sieben Millionen Euro gekostet. Das ist eine der Zahlen, die heute
Vormittag bei der Pressekonferenz zur Vorstellung der Haushaltsbilanz für das Jahr
2005 ans Tageslicht kam.
Die Konferenz war die erste unter dem neuen Leiter
des Pressesaals, Pater Federico Lombardi. Er eröffnete dieses denkwürdige Ereignis
in - für Radio Vatikan-Mitarbeiter - gewohnt nüchterner Art und Weise:
„Gut.
Guten Morgen, herzlich Weillkommen zu dieser Pressekonferenz. Das Thema kennt Ihr
alle: Die Vorstellung der Schlussbilanz“ des Heiligen Stuhls für das Jahr 2005..“
Es
war dann schon der Präsident der vatikanischen Wirtschaftspräfektur, Kardinal Sergio
Sebastiani, der Lombardis ersten Tag im neuen Amt zu würdigen wusste:
„Ich
fühle mich geehrt, als erster eine Pressekonferenz mit dem Neuen Generaldirektor des
Presseamtes durchführen zu dürfen…“
Nach mehreren Jahren mit negativem
Ausgang schreibt der Vatikan wieder schwarze Zahlen. „Die gute Nachricht
über diese Bilanz ist die Tatsache, dass sie positiv ist und mit einem Ergebnis abgeschlossen
wurde, das – sagen wir – dreimal besser ist, als des vergangen Jahres. Rund 9,6 Millionen
Euro. Das ist der beste Wert der letzten acht Jahre.“
Zusätzliche Einnahmen
seien etwa durch die gestiegene Zahl der Museumsbesucher erziehlt worden. Auch die
vatikanische Verlagsbuchhandlung habe durch Rechte- und Lizenzvergabe ein Plus erzielt.
Das gebe Überschuss für "magere Jahre". Franco Croci, Sekretär der Präfektur konkretsierte:
"Beachtlich
war das finanzielle Aufkommen für den Unterhalt, die Instandhaltung sowie die Renovierungsarbeiten
des künstlerischen Erbes des Heiligen Stuhls, der Besuchsziele der Pilger aus der
ganzen Welt. Darüber hinaus hat das Governatorato auch im Jahr 2005 die Kosten für
Radio Vatikan zu tragen. Die entsprechen ungefähr der Hälfte des Defizits: 11,8 Millionen
Euro.“
Die vatikanischen Medien insgesamt seien ein Defizitposten.
Deutlich gestiegen seien die Personalkosten, der sogenannte "Peterspfennig" sei in
etwa gleich geblieben:
"Außerdem gibt es die bekannten Zahlungen gemäß
Canon 1271. Die werden von den Bischöfen entsprechend der Möglichkeiten ihrer Diözesen
geleistet, um dem Heiligen Stuhl die Mittel für seinen Dienst an der Weltkirche zur
Verfügung zu stellen. 2005 betrugen diese Zahlungen 26.846.501,71 US-Dollar mit einem
äußert kleinen Anstieg von 1,33 Prozent im Vergleich zu 2004. Das entspricht 363.290,85
US-Dollar."