2006-07-12 16:36:22

Indien: Salesianer, nach Bomben schon wieder Normalität


RealAudioMP3 Nach der Serie von Bombenanschlägen auf Vorortzüge in Bombay ist die Zahl der Todesopfer auf rund 200 gestiegen. Circa 600 meldet die Polizei als verletzt. In der indischen Millionenstadt waren gestern Abend sieben Sprengsätze explodiert, fünf in vollbesetzten Vorortzügen, zwei auf Bahnhöfen. Die Suche nach den Hintermännern läuft auf Hochtouren, Spekulationen gibt es viele, Gewissheit keine, sagt Pater Godfrey d'Souza, Direktor der Salesianer Don Boscos in Bombay:


"Im Moment gibt es noch keine Informationen, wer hinter diesen sieben Anschlägen in Bombay steckt. Bislang wurde noch keine Terrororganisation ausgemacht, dennoch sagen Regierung und Polizei, dass es sich um einen Terroranschlag handelt."

Warum gerade Bombay? Die Gründe scheinen ähnlich gelagert wie beim Anschlag auf die Zwillingstürme in New York.


"Bombay ist eine sehr kosmopolitische Stadt und sie ist eine Finanzmetropole und die Absicht dahinter ist sicher, dass wenn man den Verkehrsknotenpunkt Indiens trifft, würde man ja in ganz Indien Angst auslösen. Deswegen haben sie Bombay ausgewählt und der Grund warum sie die Züge ausgewählt haben, ist dass täglich sechs Millionen Menschen die Züge benützen um zu ihrem Arbeitsplatz zu pendeln. Alle sieben Bomben, die explodiert sind zwischen 6.20 Uhr und 6.25 Uhr sind alle in der ersten Klasse explodiert. Der Grund ist nicht so klar, wahrscheinlich weil alle Geschäftsleute und die Wohlhabenderen damit reisen."

Der Anschlag auf das World-Trade-Center in New York ging als "9/11", "11. September" in die Geschichte ein. Gestern war der 11. Juli. Vor einem Jahr (allerdings am 7. Juli) explodierten die Bomben in Londons U-Bahnen und Bussen, am 11. März 2004 in Madrid. Die Menschen in Bombay scheinen sich von dieser Zahlensymbolik aber keine Angst einjagen zu lassen:


"Das ist sehr überraschend, die Katastrophe ereignete sich nicht einmal vor 24 Stunden. Die Zahl der Toten steigt immer noch. Es ist einfach verwunderlich, dass innerhalb von einer paar Stunden der Zugverkehr wieder in Gang gebracht wurde. Die Menschen fahren wieder zur Arbeit, die Kinder sind wieder zur Schule gegangen, und das Leben normalisiert sich wieder. Aber wir kennen das in Bombay. Das ist nach jedem Unglück so, auch beim letzten Terroranschlag 1993."

(rv/domradio 12.07.06 bp)







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