2006-07-08 17:29:20

Spanien: Benedikt in Valencia – der erste Tag


Was der Papst sagt und tut, scheint genau das zu sein, was vor allem die Menschen in Valencia sich erwartet haben. Er besucht als erstes die Unglücksstation der städtischen U-Bahn, betet vor dem Abendmahlskelch und vor dem Madonnenbild der Stadt. Er spricht nahezu akzentfrei die Landessprache, erinnert an die christliche Mission des Landes und plädiert vor Hunderttausenden auf den Straßen für einen offen in der Gesellschaft gelebten Glauben. In einer Stadt mit 96 Prozent Katholiken kommt das an. Die Stadt lebt seit einer Woche mit kirchlichen Aussagen über Ehe und Familie. Sie hat nichts anderes erwartet.
Und die Spanier? Benedikt XVI. hat nichts ausdrücklich gesagt zu den Uneinigkeiten in der Spanischen Bischofskonferenz. Nur in einem Halbsatz seines Briefes an die Oberhirten spricht er von „noch mehr Zusammenwachsen“. Aber kann man erwarten, dass der Papst öffentlich seine Bischöfe kritisiert? Benedikt XVI. hat auch nichts gesagt zum spanischen Terrorismus. Zur ETA, zu den von Zapatero angebotenen Verhandlungen. Aber der Papst ist nicht zum Staatsbesuch in Spanien, sondern zum Abschluss des Weltfamilientreffens in Valencia. Noch im Flugzeug hat er einem Journalisten geantwortet: „Fangen wir nicht gleich mit den negativen Dingen an.“


(rv 08.07.06 bp)








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