Zu Beginn seiner Reise nach Valencia hat Papst Benedikt heute Mittag die Kathedrale
von Valencia besucht, einen beeindruckenden gotischen Bau, der sich auf den Resten
einer romanischen Vorgängerkirche und einer Moschee erhebt. Dort verweilte er einen
Moment vor einem Kelch, der nach der Tradition von Christus beim Letzten Abendmahl
verwendet wurde und seit dem Spätmittelalter in Valencia aufbewahrt wird. In der Kathedrale
traf sich der Papst mit etwa 1.500 Priestern und Ordensleuten sowie mit der spanischen
Bischofskonferenz, deren Präsident, ein baskischer Bischof, vom Papst unter dem Beifall
der anderen Oberhirten umarmt wurde. Benedikt XVI. schenkte den spanischen Bischöfen
einen Kelch, hielt aber keine Rede, sondern verwies kurz darauf, dass er ihnen einen
Brief geschrieben habe, den er ihnen übergebe. Nach der kurzen, aber herzlichen Begegnung
mit den Bischöfen ging der Papst in die nahegelegene barocke Basilika, um vor der
hölzernen, mittelalterlichen Statue "Unserer Lieben Frau der Verlassenen" zu beten,
die die Patronin Valencias ist.
Auf dem Vorplatz von Kathedrale und Basilika
traf sich der Papst mit Priesteramtskandidaten und deren Familien aus ganz Spanien
- insgesamt mehr als 3.000 Menschen. "Willkommen bei Ihnen zu Hause, willkommen in
Valencia, willkommen in Spanien!" rief ihm der Erzbischof von Valencia, Agustin Garcia-Gasco
Vicente, zu. "Wir haben eine sehr intensive Woche hinter uns, auch was das Metro-Unglück
betrifft", so der Erzbischof. "Aber wir stehen zusammen als eine Familie. Die Toten
und Verletzten - das ist unsere Familie!" Die Ortskirche von Valencia habe sich
sehr intensiv auf den Papstbesuch und das kirchliche Welttreffen der Familien vorbereitet.
Garcia-Gasco Vicente erinnerte an die christlichen Wurzeln Valencias; die Gläubigen
stünden in Treue zu Gott, von dem Benedikt in seiner ersten Enzyklika betont habe,
dass er die Liebe ist. (rv)