Papst Benedikt XVI. hat internationale Religionsführer dazu aufgerufen, den Dialog
zwischen den Kulturen zu fördern und nach einer gerechteren und friedlichen Weltordnung
zu suchen. In einem vom Präsidenten des Päpstlichen Einheitsrats, Kardinal Walter
Kasper beim Moskauer Religionsgipfel verlesenen Grußbotschaft begrüßt er das hochrangige
Treffen als Zeichen des Engagements für eine wirksame Zusammenarbeit, die auf gegenseitigem
Respekt und Vertrauen gründe. Der Moskauer Patriarch Alexij II. rief die Teilnehmer
des Religionsgipfels auf, sich gemeinsam entschieden gegen Fremdenhass und Terrorismus
einzusetzen. Russlands Präsident Wladimir Putin wandte sich vor den rund 200 Delegierten
gegen religiösen Extremismus, der zu Gewalt führen könne. «Wir wissen, welche starke
verbindende Kraft Religion besitzt, aber wir sehen auch, wohin selbst ernannte, missionarische
Aktivitäten einiger Extremisten und Ideologen, die die Gefühle der Gläubigen zynisch
ausnutzen, führen kann», sagte der Staatspräsident. Es dürfe nicht zu dem oft beschworenen
Zusammenprall der Kulturen kommen, sagte Putin. Christen und Muslime sollten sich
nicht gegeneinander abgrenzen. Er rief die Kirchenvertreter zu einem «breitest möglichen»
interreligiösen Dialog auf. Damit könne weitere Gewalt vermieden werden. (agi,
kna 04.07.06 bg)