Warum spielt eigentlich die Familie für die katholische Kirche eine so zentrale Rolle?
Warum gibt es also seit ein paar Jahren Familienkongresse? Jetzt schon der fünfte
– und zwar im spanischen Valencia, in Spanien, wo derzeit die "Homo-Verbindung" der
Ehe zwischen Mann und Frau rechtlich gleichgestellt worden ist. Der Dekan der Theologischen
Fakultät des Opus Dei, Paul O`Callaghan erklärt, warum Kirche und Familie zusammengehören.
"Die Kirche hat die Familie immer als Hauskirche gesehen. Nicht etwa, weil
die Kirche die Familie erfunden hätte, sondern weil die Kirche von Anfang an in der
Familie ihre Heimat und ihr Haus gefunden hat. Die Eucharistie wurde von Anfang an
in kleinen Gruppen von Christen gefeiert, die in ihren eigenen Häusern zusammenkamen
– besonders in Verfolgungszeiten. Erst später wurde die Eucharistie an wichtigen Orten
in großen Basiliken gefeiert."
Weltweit gibt es Bemühungen, die Struktur der
Familie umzubauen, Familie gleichsam neu zu erfinden. Die Kirche ist dagegen. Warum
eigentlich? O`Callaghan:
"Manche Leute meinen, dass die Familie in ihrer grundlegenden
Identität verändert werden kann. Dazu muss man sich bewusst halten. was wir in der
Natur bekommen - das sehen die Christen nicht nur als eine einfache Tatsache, sie
sehen in diesen Strukturen eine Gabe Gottes. Und wenn wir unsere Dankbarkeit gegenüber
Gott zeigen wollen, ist es der beste und erste Weg, die Struktur der Tatsachen anzuerkennen,
die Gott uns gegeben hat. Wenn wir die Grundstruktur ändern wollen, dann sagen wir:
Gott wusste nicht so recht, was er tat, als er die Familie erschuf." (rv 03.07.06
sk)