2006-06-28 13:51:08

Großbritannien: Turbulenzen in anglikanischer Gemeinschaft


Die anglikanische Weltgemeinschaft droht sich zu spalten. Ihr geistliches Oberhaupt, Erzbischof Rowan Williams von Canterbury, schlägt in einem Statement eine Zweiteilung der jetzigen anglikanischen Weltkirche vor. Die 77 Millionen Anglikaner weltweit sollten sich überleben, ob es nicht neben der Vollmitgliedschaft in der Kirche noch eine andere, lockerere Mitgliedschaft geben solle: Danach würden Gemeinschaften wie die US-Anglikaner, die die anglikanische Einheit in Frage stellen, nur noch als "assoziierte" Mitglieder zur anglikanischen Weltkirche gezählt. Mit seinem Vorschlag einer "Spaltung light" reagiert Erzbischof Williams auf die Alleingänge der US-Anglikaner bei der Bischofsweihe von Homosexuellen und von Frauen. Diese Initiativen werden vor allem aus Afrika, wo die meisten anglikanischen Mitglieder leben, heftig kritisiert. Sie belasten aber auch die ökumenischen Beziehungen der anglikanischen zur katholischen Kirche. Wörtlich schreibt der anglikanische Primas: "Wir könnten zu einer Lage kommen, in der es konstituierende und assoziierte Kirchen der anglikanischen Gemeinschaft gibt." Diese würden zwar durch viele "historische Bindungen zusammengehalten, aber nicht durch eine einzige und uneingeschränkte sakramentale Gemeinschaft"; sie würden auch nicht die gleichen "Verfassungsstrukturen" mehr haben.
(reuters 28.06.06 sk)







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