Die Deutsche Bischofskonferenz
hält die Mitarbeit im Verein "Donum Vitae" und bestimmte Dienste innerhalb der katholischen
Kirche für unvereinbar. Wir berichteten. Der Ständige Rat hat in seiner Sitzung vergangene
Woche einen entsprechenden Beschluss gefasst. Zitat: "Personen, die im kirchlichen
Dienst stehen, ist eine Mitwirkung bie Donum Vitae e.V. untersagt." Laien an der Spitze
von kirchlichen Verbänden sollten auf "leitende Mitarbeit" verzichten, und so "Positionen
der Kirche besser zur Geltung zu bringen und zu respektieren". Der Sekretär der Deutschen
Bischofskonferenz, Pater Hans Langendörfer SJ, erklärt:
"Das ist deswegen
nicht möglich, weil Donum Vitae eine Beratungsarbeit macht, die nicht mit der Weisung
des Papstes übereinstimmt. Hier sind andere Konzepte grundgelegt, hier wird ein anderer
Weg beschritten, als der Weg der Kirche. In Konsequenz dessen ist es nicht möglich,
dass diejenigen, die bei Donum Vitae aktiv und engagiert dabei sind, zugleich eine
hervorgehobene Position in der Kirche haben. Das ist ein innerer Widerspruch, man
sollte hier die Loyalitäten deutlich abwägen und sich für die eine oder die andere
Richtung entscheiden."
Denn, so Langendörfer, die Weisung des Papstes bindet
Bischöfe wie Laien. Die Bischöfe wollten niemanden verletzen oder zurückstoßen. Aber
eine "deutliche Trennung" verschiedener Wege sei der Wunsch Roms wie auch der deutschen
Bischöfe. Für die Vorsitzende von Donum Vitae, Rita Waschbüsch, ist diese Erklärung
allerdings nichts Neues. Sie sei über die Beratungen des Ständigen Rats informiert
worden, so Waschbüsch:
"Nicht konsultiert, aber informiert. Das, denke ich,
deutet doch auch an, dass es keine Konfrontation neuerer Art in dieser Frage gibt."
Die
Erklärung erneuere nur das, was bereits ohnehin Faktum sei. Waschbüsch wünscht sich,
dass seitens der Glaubenskongregation auch mit dem Verein, nicht nur über ihn gesprochen
würde. Denn die Anfragen seitens Rom seien ja nicht zu Stande gekommen, "ohne
dass eine ganz kleine Gruppe in Deutschland, die ständig versucht, uns zu difamieren,
die 25 Jahre im Grunde die Bischöfe diffamiert hat, als sie in der mit den kirchlichen
Stellen in der Beratungstätigkeit waren, die in Rom immer behauptet hat, das Zeugnis
würde in Deutschland verdunkelt, kleine Gruppen, die ständig gestänkert haben und
nach Rom gerufen haben, nun tut endlich was gegen Donum Vitae, die haben den Eindruck
erweckt, als würde hier eine neuerliche Klarstellung nötig sein. Da habe ich sogar
ein gewisses Verständnis dafür, dass man reagiert".
Donum Vitae führt
mit mehr als hundert staatlich anerkannten Beratungsstellen die Schwangerkonfliktberatung
weiter, aus der die Deutsche Bischofskonferen 1999 ausgestiegen war. Waschbüsch glaubt
nicht, dass sich die neuerliche Erklärung auf die Arbeit des Vereins auswirken wird.
Der Beschluss trägt das Datum vom 20.6., rechtskräftig wird er mit der Veröffentlichung
in den Amtsblättern der Bistümer. Die Umsetzung und Ausgestaltung liegt dann in der
Hand der Diözesanbischöfe.