Der Kölner Kardinal Joachim Meisner hält es für eine Option, das Ehegattensplitting
durch ein reguliertes Familiensplitting zu ersetzen. Nach seiner persönlichen Meinung
sei das Ehegattensplitting nicht mehr ein Mittel zur Förderung von Ehe und Familie,
schreibt der Kardinal in der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (FAZ) von heute. Viele
Ehen profitierten von dem Ehegattensplitting, obwohl für sie von vornherein feststehe,
dass sie keine Kinder möchten. Andererseits geschehe Familien mit Kindern Unrecht,
weil sie die Zukunft aller - auch der Kinderlosen - sicherten, ohne aber dafür einen
gerechten Ausgleich zu erhalten. Als Skandal bezeichnete Meisner die Tatsache, dass
Kinder in Deutschland ein Armutsrisiko bedeuteten. (kna 26.06.06 sis)