Kardinal Renato Raffaele Martino, der Präsident der Päpstlichen Räte für Frieden und
Migranten, warnt die Menschenrechtsorganisation Amnesty International davor, die
weltweite Legalisierung der Abtreibung zu einem Bestandteil ihres Aktionsprogramms
zu machen. Die Verantwortlichen der 1961 vom katholischen Rechtsanwalt Peter Benenson
gegründeten Einrichtung haben vor kurzem damit begonnen, die rund zwei Millionen Mitglieder
zu befragen, ob man in Bezug auf Abtreibung die bisherige neutrale Haltung aufgeben
sollte, um stattdessen deren Legalisierung durchzusetzen. Nach Angaben des Informationsdienstes
Fides meint Kardinal Martino, dass sich Amnesty mit einem solchen Schritt als "Beschützerin
der Menschenrechte" selbst disqualifizieren würde. "Ich habe großen Respekt vor Amnesty
International, aber wenn das getan wird, binden sie sich selbst die Hände", so Kardinal
Martino wörtlich. "Sie sagen, dass sie die Menschenrechte verteidigen, haben aber
die Abtreibung im Auge. Wessen Menschenrechte verteidigen sie dann? Die Menschenrechte
aller Menschen? Nein." (zenit 25.06.06 sk)