Kardinal Schönborn
von Wien kennt den neuen Kardinalstaatssekretär, Tarcisio Bertone, persönlich. In
der Glaubenskongregation hatten sie zusammen in einer Kommission gearbeitet, die das
Kompendium des Katechismus unter der Leitung des damaligen Kardinal Ratzingers vorbereitete.
Das Kompendium ist die knappe Variante des Katechismus der Katholischen Kirche. In
kurzer Form werden alle wesentlichen Elemente des Glaubens zusammengefasst:
„Insofern
hatte ich immer wieder Gelegenheit, ihn als einen sehr engagierten, sehr fröhlichen
und pastoral begeisterten Mann kennen zu lernen. Vor allem, wenn er dann aus Genua
von seinen Seelsorge-Erfahrungen erzählt hat. Vor allem in unseren Sitzungen hat man
gemerkt, dass er sich mit Leib und Seele dieser pastoralen Aufgabe gewidmet hat“
Wenn
die seelsorgerischen Qualitäten so überzeugend sind – kann es sein, dass der Papst
bewusst einen Seelsorger und keinen Diplomaten gewählt hat? Dazu Kardinal Schönborn:
„Da müssen sie den Heiligen Vater fragen, was ihn zu dieser Entscheidung bewogen
hat. Ich wünsche auf jeden Fall Kardinal Bertone in diesem hohen und verantwortungsvollen
Amt alles, alles Gute, viel Segen und gute Mitarbeiter. Und vor allem natürlich, dass
er dem heiligen Vater die Stütze ist, die er in seinem hohen Amt von seiten des Staatssekretärs
braucht."
Bertone arbeitete von 1995 als Sekretär der damals von Kardinal
Joseph Ratzinger geleiteten Glaubenskongretation. Sieben Jahre lang war Bertone der
engste Mitarbeiter des deutschen Kardinals, dann machte ihn Johannes Paul im Jahr
2003 zum Erzbischof von Genua.