Der Erzbischof von
Accra ist wohl nicht der einzige, der derzeit mehr Fußball schaut als sonst. Schließlich
hat der Ghanese allen Grund zur Freude: als erste afrikanische Mannschaft hat Ghana
das Achtelfinale einer Fußball-Weltmeisterschaft erreicht. Ein Sieg, nicht nur für
die Elf auf dem Platz, sondern für ganz Afrika. „Wir fühlen uns jetzt schon als Weltmeister“,
sagt Charles Palmer-Buckle:
"Nach der Partie gegen die USA gab es auf
den Straßen eine unglaubliche Euphorie, sogar ich habe mir die Nationalflagge um den
Hals gelegt. Auf einmal fühlen wir uns als eine Nation, fühlen wir uns wirklich als
ein Volk, vereint hinter unserer Nationalmannschaft. Ich glaube, dass sowohl die Kirche
als auch die Gesellschaft begreifen müssen, wie viel möglich ist, wenn wir vereint
sind, wenn wir mit vereinten Kräften arbeiten. Es braucht Disziplin, aber die lohnt
sich, um zum Sieg zu gelangen, nicht nur im Fußball, sondern auch in anderen Bereichen
des Lebens."
Es sei normal, dass erfolgreiche Afrikaner ihr Glück in
den reichen Ländern der Erde suchten. Aber, so der Erzbischof, sie dürften ihr eigenes
Land niemals vergessen. Denn:
"Afrika hat wirklich Bedarf - an allem,
was diesen Kontinent, der so reich ist an Ressourcen und Gütern, voran bringen kann:
menschliche Fähigkeiten, Rohstoffe, intellektuelle Begabungen, kulturelle Güter. Wir
müssen alles dafür tun, dass sich diese Qualitäten weiter entwickeln. Der Fußball
kann uns dabei helfen. Man kann schon sehen: Es stimmt nicht, dass in Afrika alles
schlecht ist."
Ob die Ghanesen das auch gegen den fünffachen Weltmeister
Brasilien zeigen können? Warum nicht, sagt Palmer-Buckle. Fußball ist Kunst. "Ich
glaube, dass unsere Spieler zu allem fähig sind. Wir werden die Welt überraschen!"