Die Namen der Krakauer Priester, die mit der kommunistischen Geheimpolizei kooperiert
haben, sollen veröffentlicht werden. Darauf einigten sich der Krakauer Erzbischof
Kardinal Stanislaw Dziwisz und der Priester Tadeusz Isakowicz-Zaleski bei einem persönlichen
Gespräch gestern Abend im Erzbischöflichen Palais. Der Priester, der selbst Opfer
von Bespitzelungen war, hatte zunächst die Namen von Kollaborateuren auf eigene Faust
veröffentlichen wollen. Dsiwiz hatte ihm das untersagt. Das persönliche Gespräch mit
dem Kardinal bezeichnete der Priester als einen „echten Durchbruch“. Nach Ansicht
von Kardinal Dziwisz sollen nicht nur die Namen von "Konfidenten" unter den Priestern
veröffentlicht werden, sondern auch die entsprechenden Beweise. So könne sich die
Öffentlichkeit selbst eine Meinung bilden. Vor der Veröffentlichung sollen die betroffenen
Geistlichen die Möglichkeit bekommen, sich gegen die Vorwürfe zu verteidigen. Es gehe
um einen "behutsamen Umgang" mit den Quellen. Er habe nie Untersuchungen verboten,
betonte Dziwisz. Die Namen der Spitzel werden erst veröffentlicht, wenn Dziwisz und
die Historiker sich gemeinsam von der Wahrheit der Vorwürfe überzeugt haben. Eine
erste Veröffentlichung von Namen ist schon nach den Sommerferien geplant, informierte
Isakowicz-Zaleski. (kap 23.05.05 gs)