Die Ordensfrau Imma Mack, die wegen ihres Einsatzes für KZ-Häftlinge ausgezeichnet
wurde, ist gestern Abend im Alter von 82 Jahren in ihrem Kloster in München gestorben.
Das teilte das Erzbischöfliche Ordinariat in München mit. Für ihr Engagement zu Gunsten
von Häftlingen des KZ Dachau war die Ordensfrau im vorigen Jahr mit dem Bundesverdienstkreuz
Erster Klasse ausgezeichnet worden. Mack, Mitglied der Kongregation der Armen Schulschwestern
von Unserer Lieben Frau, hatte als 20-jährige Kandidatin ihrer Gemeinschaft in Freising
regelmäßig ihr Leben riskiert, um Essen, Medikamente und Hostien in das Lager zu schmuggeln.
Unter dem Decknamen "Mädi" vermittelte sie Kontakte zwischen den Priestern im KZ und
dem Münchner Kardinal Michael Faulhaber. Sie war maßgeblich daran beteiligt, dass
der inhaftierte Münsteraner Diakon Karl Leisner von dem französischen Bischof Gabriel
Piguet 1944 zum Priester geweiht werden konnte. 2004 wurde die Ordensfrau als Ritterin
in die französische Ehrenlegion aufgenommen. (kna 22.06.06 sk)