Der Deutsche Caritasverband hat mehr Engagement der Politik für gering qualifizierte
junge Leute und die Einführung von Kombilöhnen gefordert. "Wir brauchen verstärkt
innovative Ideen, um Arbeit im geringqualifizierten Bereich zu schaffen", sagte Caritas-Präsident
Peter Neher heute der Katholischen Nachrichten-Agentur. Er warnte davor, das Schicksal
arbeitsloser junger Leute auszublenden. Unter Verweis auf die Jugendkrawalle in Frankreich
von 2005 sagte Neher, es müsse alles getan werden, um solche Eskalationen von Gewalt
in Deutschland zu vermeiden. Die Politik dürfe nicht unbedacht im Bereich der Jugendsozialarbeit
Fördergelder streichen. Angesichts immer neuer Berichte über wachsende Ausgaben für
das Arbeitslosengeld II äußerte Neher Zweifel an der Prognosefähigkeit der politisch
Verantwortlichen und sprach von handwerklichen Fehlern. Die Gründe dafür müssten in
den Blick genommen werden. Ein wesentlicher Grund sei sicher, dass vormals verdeckt
Arme, die aus Scham keine ergänzende Sozialhilfe
beantragt hätten, jetzt ALG
II nutzten, weil sie das weniger stigmatisierend empfänden.