Bischof Gebhard Fürst von Rottenburg-Stuttgart hat die Entscheidung des Europäischen
Parlaments kritisiert, im neuen Forschungsrahmenprogramm auch verbrauchende Embryonenforschung
zu fördern. Für Forschungszwecke menschliches Leben zu opfern, sei eine gravierende
Verletzung der Menschwürde. Weder die Freiheit der Wissenschaften noch die Forschung
nach Medikamenten rechtfertige die Tötung von menschlichem Leben, so Bischof Fürst,
zumal viele Fachleute die Erfolgsaussichten verbrauchender Embryonenforschung für
die Heilung Kranker eher gering einschätzen. Die Vorstellung der industriellen Herstellung
von Menschenleben zu Forschungszwecken und das massenweise In-Kauf-Nehmen ihrer Tötung
seien unerträglich. Fürst gehörte lange dem von der rot-grünen Bundesregierung eingesetzten
Nationalen Ethikrat an.