Der Krakauer Erzbischof Stanislaw Dziwisz hat für eine Zusammenarbeit von Priestern
mit der früheren kommunistischen Geheimpolizei SB um Verzeihung gebeten. Im Namen
seiner Diözese entschuldige er sich bei allen, denen durch die Haltung von Geistlichen
Leid entstanden sei, sagte Kardinal Dziwisz bei den Fronleichnams-Feierlichkeiten
vor 15.000 Gläubigen in seiner Bischofsstadt. Gleichzeitig rief der frühere Privatsekretär
Papst Johannes Paul II. seine Landsleute dazu auf, der Kirche nicht ihr Vertrauen
zu entziehen. - Nach Schätzungen des Instituts der Nationalen Erinnerung sollen bis
zu 15 Prozent der polnischen Priester mit den Kommunisten zusammengearbeitet haben.
Für Aufsehen sorgte zuletzt die Ankündigung eines Krakauer Priesters, eine Liste von
Kollaborateuren zu veröffentlichen. Dies hatte Kardinal Dziwisz verhindert. Er selbst
wolle die entsprechenden Daten im Herbst vorstellen. Bis dahin solle eine historische
Expertenkommission die Wahrheit zu Tage bringen, so der Krakauer Erzbischof. (afp/ap
16.05.05 gs)