2006-06-16 11:27:26

Italien: Martino gegen Verhaftung Asylsuchender


RealAudioMP3 In Rom haben sich gestern mehr als hundert Nichtregierungsorganisationen aus 36 Ländern zusammengeschlossen, um der Verwahrung von Asylsuchenden in Haftanstalten entgegenzutreten. Um Migranten abzuschrecken, greifen westliche Länder immer öfter auf diese Maßnahme zurück, obwohl sie ethisch und moralisch fragwürdig ist. Der Heilige Stuhl unterstützt das Anliegen der „Internationale Koalition gegen die Verhaftung von Immigranten und Flüchtlingen“. Kardinal Renato Raffaele Martino, der Präsident des päpstlichen für Gerechtigkeit und Frieden, erklärt warum:

„Der vorsätzliche Entzug der Freiheit vergiftet die menschliche Gesellschaft und schädigt letztlich auch diejenige, die ihn verhängen – nicht bloß die, die ihn erleiden. Es ist moralisch falsch, zu inakzeptablen Mitteln zu greifen. Und zwar auch dann, wenn das Ziel der Schutz des so genannten Gemeinwohls ist.“

Am Rande der Vorstellung der Initiative äußerte sich Martino auch über das US-Gefangenenlager Guantanamo. Internationaler Druck könne dazu führen, dass die Bush-Regierung die Menschenrechte in dem Lager mehr respektiere, so der päpstliche Friedensminister. Nach drei Selbstmordfällen von Insassen war die Forderung laut geworden, die USA sollten Guantanamo schließen.

(rv 16.06.06 gs)








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