In Rom haben sich
gestern mehr als hundert Nichtregierungsorganisationen aus 36 Ländern zusammengeschlossen,
um der Verwahrung von Asylsuchenden in Haftanstalten entgegenzutreten. Um Migranten
abzuschrecken, greifen westliche Länder immer öfter auf diese Maßnahme zurück, obwohl
sie ethisch und moralisch fragwürdig ist. Der Heilige Stuhl unterstützt das Anliegen
der „Internationale Koalition gegen die Verhaftung von Immigranten und Flüchtlingen“.
Kardinal Renato Raffaele Martino, der Präsident des päpstlichen für Gerechtigkeit
und Frieden, erklärt warum:
„Der vorsätzliche Entzug der Freiheit vergiftet
die menschliche Gesellschaft und schädigt letztlich auch diejenige, die ihn verhängen
– nicht bloß die, die ihn erleiden. Es ist moralisch falsch, zu inakzeptablen Mitteln
zu greifen. Und zwar auch dann, wenn das Ziel der Schutz des so genannten Gemeinwohls
ist.“
Am Rande der Vorstellung der Initiative äußerte sich Martino auch
über das US-Gefangenenlager Guantanamo. Internationaler Druck könne dazu führen, dass
die Bush-Regierung die Menschenrechte in dem Lager mehr respektiere, so der päpstliche
Friedensminister. Nach drei Selbstmordfällen von Insassen war die Forderung laut geworden,
die USA sollten Guantanamo schließen.