Der Vatikan sieht die Zuspitzung des Nahostkonflikts "mit großer Sorge und Schmerz".
In einem Statement seines Pressesaals von heute fordert er humanitäre Hilfe für die
Palästinenser, ein Ende von Tötungen und die Rückkehr an den Verhandlungstisch. Nur
durch Verhandlungen kann "ein gerechter und dauerhafter Friede, auf den wir alle hoffen",
erreicht werden, glaubt der Vatikan. Mit "Gewalt oder einseitigen Schritten" lasse
sich der Konflikt nicht lösen - ein deutliches Nein zu den Plänen des israelischen
Premiers Ehud Olmert, das Militär ohne Verhandlungen mit Palästinensern aus der Westbank
abzuziehen. Der Papst bete für die "unschuldigen Opfer" der "wachsenden, blinden Gewalt",
die in den letzten Tagen das Heilige Land "in Blut taucht". Die Menschen im Heiligen
Land seien "Geiseln" derer, die glauben, die "immer dramatischeren Probleme der Region"
könnten ohne Verhandlungen beigelegt werden. Die internationale Gemeinschaft
ruft der Vatikan auf, "schnell Mittel zur dringenden humanitären Hilfe für die Palästinenser
bereitzustellen". Die Verantwortlichen beider Völker drängt das Papst-Statement, "das
Leben zu respektieren, besonders das Leben von Zivilisten und Kindern"; das geht an
die Adresse der Hamas, die den Waffenstillstand für beendet erklärt, wie auch an die
Adresse der israelischen Regierung mit ihren so genannten "gezielten Tötungen" von
Extremisten. (rv 14.06.06 sk)