Der Islamrat wirft dem Staat schwere Versäumnisse bei der Integration der Muslime
vor. Die mittelbaren Berufsverbote durch Kopftuchverbote für muslimische Lehrerinnen
zeigten, dass nicht alle Bürger gleich behandelt werden. Dies moniert der Vorsitzende
des Islamrats, Ali Kizilkaya, in in einem Beitrag für die Nachrichtenagentur ddp.
Anders könne man die gesetzlichen Kopftuchverbote für muslimische Lehrerinnen in immer
mehr Bundesländern nicht verstehen, aus denen andere Religionen ausdrücklich ausgenommen
sind. Kizilkaya kritisierte, beim jüngsten Verbotsbeschluss in Nordrhein-Westfalen
sei keine Rücksicht darauf genommen worden, dass gerade dort seit vielen Jahren Lehrerinnen
mit Kopftuch unterrichten. Dies habe nie Probleme bereitet, sondern gezeigt, dass
viele dieser Pädagoginnen besonders fähig und beliebt seien. Das Vertrauen der
Muslime in den Rechtsstaat werde durch mutwillige Verletzung des Gleichbehandlungsgrundsatzes
und des Rechts auf Religionsfreiheit ständig weiter zerstört, so Kizilkaya.