2006-06-10 14:38:21

Deutschland:Gesellschaft für bedrohte Völker gegen Einreise des iranischen Präsidenten


Die Fußball-Weltmeisterschaft hat begonnen und Deutschland präsentiert sich als gastfreundliches Land. Bei einem Gast scheiden sich jedoch die Geister: dem iranischen Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad. Der Präsident kündigte sein Interesse an einem Besuch in Deutschland an, falls die iranische Mannschaft das WM-Achtelfinale erreichen sollte. Niemand freut sich über diesen Besuch – die Meinungen, wie im Zweifelsfalle mit dem Präsidenten umgegangen werden sollte, gehen jedoch weit auseinander.
Der Internationale Präsident der Gesellschaft für bedrohte Völker, Tilman Zülch sagte hierzu, dass nicht nur die jüdischen Mitbürger in Deutschland und in anderen europäischen Staaten über einen möglichen Besuch erschreckt seien:

„sondern auch die große Mehrheit der Menschen in Deutschland. Das iranische Regime hat Israel bedroht und diese Drohungen sind eindeutig. Man muss also befürchten, dass wenn der Iran Atomwaffen in die Hand bekommt, dass er diese möglicherweise auch gegen Israel einsetzt. Und insofern darf dieser Präsident nicht nach Deutschland einreisen – das muss auf jeden Fall verhindert werden, das ist unerträglich“

Die neue Präsidentin des Zentralrats der Juden in Deutschland Charlotte Knobloch beispielsweise erwartet von der Bundesregierung und der Justiz ein schärferes Vorgehen gegen den iranischen Präsidenten.
Sie bezeichnete ihn als „zweiten Hitler", der den Holocaust leugne. Die Bundesregierung dürfe ihn deshalb nicht mit „diplomatischer Immunität“ schützen. Da die Leugnung des Holocaust in Deutschland strafbar sei, sollten die Behörden vielmehr gegen den Präsidenten ermitteln, so Knobloch. Politiker melden bei dieser Forderung jedoch Bedenken an, da bei Staatsbesuchen in der Regel die gegenseitige Immunität gewährleistet werden müsste. Zülich weist jedoch darauf hin, dass der iranische Präsident nicht nur wegen der Leugnung des Holocaust zu Hause bleiben müsste, sondern auch wegen Missachtung der Menschenrechte und der Unterdrückung religiöser Minderheiten. Zülch dazu:

"Den konvertierten Muslimen, die also zum Christentum konvertiert sind, sie werden systematisch vom Geheimdienst überwacht. Am 22. November letzten Jahres wurde der Geistliche Ghorban Tori ermordert und seit diesem Mord sind mehr als ein dutzend konvertierte Christen festgenommen worden und man muss schlimmstes befürchten - dass sie gefoltert werden und kann auch damit rechnen das sie einfach verschwinden. Er darf eigentlich auch nicht wegen diesen Misshandlungen der religiösen Minderheiten im Iran nach Deutschland einreisen"
(diverse 10.06.06 sis)








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