2006-06-09 11:40:11

Österreich: Pfarrer-Initiative


Der Wiener Hochschulseelsorger Helmut Schüller rechnet mit Zustimmung zur "Pfarrer-Initiative", die anstehende Probleme in der katholischen Kirche diskutieren und gangbare Wege zur Lösung aufzeigen will. Mit-Initiator Schüller sprach vor Journalisten in Wien von bald 200 Pfarrern in ganz Österreich, die dieses Anliegen mit ihrer Unterschrift mittragen würden. Er halte es für bedenklich, so Schüller, wenn immer mehr

Pfarren zu großen Seelsorgeräumen zusammengelegt werden. So gehe für viele Menschen der direkte Kontakt mit dem Pfarrer verloren. Wenn es nicht mehr genug Priester für alle Pfarren gibt, müsse man mittelfristig nach neuen Formen der Leitung von Pfarrgemeinden suchen, langfristig aber auch den Zugang zum Priesteramt überdenken, meinte Schüller. Die Sicherung von "überschaubaren Gemeinden" müsse gewährleistet sein. Schüller sprach sich dafür aus, bewährte Laien mit der Pfarrleitung zu beauftragen sowie sogenannte "viri probati" (bewährte verheiratete Männer) zum Priesteramt zuzulassen. Die dagegen oft ins

Treffen geführte Ansicht, solche Weichenstellungen könnten nur "im Einklang mit der Weltkirche" geschehen, würden zu kurz greifen, meinte der frühere Caritas-Chef.

Auf die Frage, woher er den Optimismus nehme, "etwas bewegen" zu können, meinte Schüller, in der Kirchengeschichte seien viele Veränderungen darauf zurückgegangen, dass Reformanliegen trotz scheinbarer Aussichtslosigkeit beharrlich vertreten wurden.
(kap 09.06.06 sk)







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