2006-06-08 15:47:56

Schweiz: Bischöfe gegen Ausländergesetz


RealAudioMP3 Die Schweiz wird im Herbst ihr revidiertes Ausländergesetz zur Abstimmung stellen. Zum ersten Mal hat sich heute eine Religionsgemeinschaft der Schweiz klar zu diesem Gesetz geäußert: die katholische Kirche. Die eidgenössischen Bischöfe, die soeben in Vollversammlung tagten, lehnen das revidierte Ausländergesetz ab. Warum, erklärt Bischofssprecher Mario Galgano:

„Mit dem revidierten Ausländergesetz möchte der Staat Ausländer aus Nicht-EU-Ländern schlechter stellen als EU-Bürger. Das geht aus christlicher Sicht nicht, auch weil es viele gemischte ehen von EU-Bürgern mit Nicht-EU-Bürgern gibt, die in der Schweiz leben.“

Die Überholung des Ausländergesetzes wurde in der Schweizer Öffentlichkeit weniger breit diskutiert als das Asylgesetz, das die Bischöfe seit mehreren Monaten kritisieren. Die Abstimmung über beide Gesetze steht am 24. September an.
Außerdem haben die Schweizer Bischöfe bei ihrer Vollversammlung beschlossen, einen Frauenrat zu gründen. Dieser ersetzt die Kirchliche Frauenkommission, in der es zu erheblichen Meinungsverschiedenheiten zwischen den Mitgliedern und den Bischöfen gekommen war. Dabei ging es um die Aufgaben des Gremiums.

„Die ursprüngliche Aufgabe war die, den Blick der Frau bei allen Themen einzubringen, die die Kirche betreffen. Doch in den letzten Jahren hat diese Kommission fast ausschließlich gewisse Themen behandelt, die von der feministischen Theologie beeinflusst waren, die zu einseitig waren, und die nicht der ursprünglichen Afgabe der Frauenkommission entsprachen.“

Dem Frauenrat werden die bei der letzten Sitzung der Frauenkommission gewählten Mitglieder angehören.
(rv 08.06.06 gs)








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