Rumänien kann einen
wertvollen positiven Beitrag für das neue vereinte Europa leisten. Dies betonte der
Pressesprecher des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich, der frühere methodistische
Superintendent Helmut Nausner, gestern bei einer Pressekonferenz in Wien. Nach einer
Reise nach Sibiu (Hermannstadt), wo im September 2007 die Hauptveranstaltung der Dritten
Europäischen Ökumenischen Versammlung stattfinden wird, sagte Nausner: "Ich
habe Rumänien als ein Land im Aufbruch erlebt, das sich mit großer Kräften und starker
Intensität auf die Aufnahme in die EU vorbereitet. Das zweite was ich betonen möchte:
Die ökumenischen Beziehungen sind von einer erstaunlichen und erfreulichen Offenheit
zueinander." Das gute ökumenische Klima bestätigte auch der Wiener rumänisch-orthodoxe
Bischofsvikar Nicolae Dura. Noch brauche es zwar viel Geduld und noch mehr Vertrauen
zwischen den Konfessionen, man sei aber auf dem richtigen Weg. In der orthodoxen Kirche
sei man sich inzwischen auch sehr bewusst, dass man den Prozess der Ökumene aktiv
mitgestalten müsse. Sibiu wird im kommenden Jahr die "Hauptstadt der Ökumene" in
Europa sein. Die 160.000-Einwohner-Stadt im rumänischen Siebenbürgen ist im September
2007 Schauplatz des Höhepunkts der EÖV3. Darüber hinaus ist Sibiu 2007 auch - gemeinsam
mit Luxemburg - Europäische Kulturhauptstadt. Laut der rumänischen Volkszählung von
2002 bekennen sich 92 Prozent der Einwohner von Sibiu zur orthodoxen Kirche, 1,5 Prozent
zur katholischen Kirche des lateinischen Ritus, 1,7 Prozent zur griechisch-katholischen
(unierten) Kirche, 0,9 Prozent sind Reformierte, 1,9 Prozent Lutheraner. Auch Muslime,
Juden und Atheisten sind in der Religionsstatistik von Sibiu vertreten.
Nausner
und Dura bestätigten auch Meldungen, wonach es Überlegungen für einen Besuch von Papst
Benedikt XVI. bei der dritten Europäischen Ökumenischen Versammlung in Sibiu gebe;
die Veranstalter wollen alle Kirchenoberhäupter - mit dem Papst vor allem auch den
Ökumenischen Patriarchen und den Erzbischof von Canterbury - einladen. Für Details
sei es aber noch "zu früh". (rv/kathpress 07.06.06 bp)