Die Fußball-WM darf nach den Worten des Bamberger Erzbischofs Ludwig Schick nicht
zur Konkurrenz für die Kirche werden. "Wenn Fußballereignisse den Sonntagvormittag
in Beschlag nehmen und den Sonntagsgottesdienst unmöglich machen, muss dem entgegengewirkt
werden", sagte Schick heute der Katholischen Nachrichten-Agentur. Der Sonntag sei
um des Gottesdienstes und der Erholung Willen arbeitsfrei. Gleichzeitig wandte sich
Schick gegen die Verwendung des Begriffs Fußballgott. Einen Spieler so zu bezeichnen,
sei "Abgötterei". Auch das Beten für den Sieg einer Mannschaft lehnte Schick ab. Dies
habe "nichts mit Gebet zu tun". Dagegen könne man Spieler und auch das Spiel dem Schutz
und Segen Gottes anvertrauen, etwa bei einem Gottesdienst zu Beginn der WM. Der
Görlitzer Bischof Rudolf Müller hat eine wachsende Kommerzialisierung des Sports beklagt.
Der Wettkampf müsse im Vordergrund stehen und dürfe nicht von wirtschaftlichen Interessen
überlagert werden, erklärte Müller heute in Görlitz. Die Weltmeisterschaft biete zudem
die Möglichkeit, über wirtschaftliche und soziale Ungerechtigkeiten in der Welt nachzudenken.
(kna 05.06.06 sk)